Weihnachtsbrief 2020

Liebe Vereinsmitglieder, Freunde und Unterstützer,

diesen Brief begleitet ein starkes Symbol-  ein Regenbogen, zu einem Herz geformt. Der Regenbogen, der für Zuversicht und Hoffnung steht, wurde sicher nicht zufällig das Symbol für die Corona-Pandemie, die in diesem Jahr unser Leben und natürlich auch unsere Vereinsarbeit bestimmt hat. Dass dieses Zeichen mit einem Herz verbunden wird, empfinden wir als sehr treffend. In diesen Monaten, in denen Kontakte immer wieder beschränkt werden und soziale Distanz geboten ist, fühlen wir dennoch eine herzliche Verbundenheit mit unseren Patenkindern und deren Familien und wir haben sie spüren und wissen lassen, dass wir auch in diesen schwierigen Zeiten für sie da sind. Verbundenheit mit unserem Verein haben viele bekannte und auch unbekannte Unterstützer wieder auf vielfältige Weise im vergangenen Jahr zum Ausdruck gebracht. Dafür sagen wir von Herzen DANKE!

Unser Rückblick beginnt im Dezember 2019, als von all den Veränderungen noch nichts zu ahnen war: Frank war als Nikolaus zu Besuch in Varna. Zum ersten Mal kamen alle Patenkinder zusammen und es wurde ein fröhlicher Nachmittag bei Tee und Gebäck, mit musikalischer und zauberhafter Unterhaltung. Die Kinderaugen strahlten als der Nikolaus ihnen die von Freunden und Unterstützern liebevoll gefüllten Stofftaschen überreichte. Ein Highlight für die Kinder!

Und auch von einzelnen  Patenkindern gibt es Positives und Schönes zu berichten:

Jasmina war eines der Kinder, mit der wir 2013 unser Projekt Kinderpatenschaften begannen. Von Anfang an beeindruckte sie uns sehr. Neben der aufopferungsvollen Pflege ihrer Mutter und verschiedensten Jobs, mit denen sie nebenher versuchte Geld zu verdienen, schaffte sie es trotzdem tolle Leistungen in der  Schule zu erreichen. Im vergangenen Frühjahr bestand Jasmina ihr Abitur mit einem sehr guten Notendurchschnitt. Wir finanzierten ihr ein Kleid für die Abschlussfeier und einen kleinen Belohnungsausflug zum Spaßbad Aquapolis, wo sie einen tollen Tag mit einer Freundin verbrachte. Noch während der Vorbereitungen auf die Prüfungen begann sie mit der Ausbildung zur Nageldesignerin, die sie ebenfalls erfolgreich abgeschlossen hat. Dadurch gelingt es ihr Geld für die kleine Familie dazu zu verdienen und sie ist nicht mehr auf schlecht bezahlte Jobs angewiesen. Jasmina ist nun bereit für sich selbst zu sorgen. Wir sind sehr stolz auf sie und freuen uns mit ihr. Gleichzeitig endet damit die regelmäßige finanzielle Unterstützung durch unseren Verein. Jasminas Mutter hat sich auf warmherzige Weise für die jahrelange Hilfe bedankt. Dieses große Dankeschön geben wir an dieser Stelle gerne weiter!

Positive Veränderungen gab es auch für Joanna und ihre Mutter Aneta. Sie konnten mit unserer Unterstützung eine eigene kleine Wohnung beziehen, in der sie nun endlich nicht mehr Bad und Küche mit anderen teilen müssen. Außerdem finanzierten wir der gelernten Schneiderin Aneta eine Nähmaschine. Mit z.B. selbst genähten Mundschutzmasken kann sie sich zu ihrem sehr niedrigen Lohn etwas dazuverdienen.

Im März 2020 kam dann der Lockdown, hier wie auch in Bulgarien. Schnell wurde klar, dass Vieles in diesem Jahr anders laufen würde als geplant. Die Pandemie traf auch Bulgarien hart. Dank der sozialen Netzwerke konnten wir zumindest auf diesem Wege in Kontakt mit den Familien bleiben, unsere Besuche mussten wir schweren Herzens absagen. In diesen Wochen, in denen auch in Varna das öffentliche Leben zum Erliegen kam, erreichten uns viele Hilferufe, die Familien waren verzweifelt und in großer Sorge. Wir konnten mit einer größeren Einmalzahlung helfen, die Kosten für Miete, Strom und Lebensmittel zu bezahlen. Über die Sommermonate versuchten wir den Kindern einige unbeschwerte Momente zu ermöglichen, zum Beispiel mit Geld für den Besuch eines kleinen Freizeitparks in Varna. Finanzielle Unterstützung war auch im September nötig, damit alle Patenkinder gut ausgestattet in die Schulen zurückkehren konnten.

Schwer war dieses Jahr leider für die Zwillinge Viktor und Andrei. Beide Kinder haben große Probleme mit den Atemwegen, bedingt durch die permanent feuchte und schimmlige Wohnung. Eine kleinere von unserem Verein finanzierte Renovierung brachte Besserung, bedeutet aber leider keine Dauerlösung. Regelmäßig werden die Beschwerden so schlimm, dass ein Krankenhausaufenthalt notwendig wird, außerdem können die ärztlich verordneten Medikamente nur mit finanzieller Unterstützung besorgt werden. Ziel im kommenden Jahr ist es, eine neue Wohnung für die kleine Familie zu finden.

Was bleibt ist Danke zu sagen. Danke für die vielfältigen Ideen und die Unterstützung von vielen lieben Menschen: Bereits im Dezember 2019 fand ein großes Benefizkonzert in der katholischen Kirche in Büchig zur Einstimmung auf Weihnachten statt, organisiert vom katholischen Bildungswerk und gestaltet vom Chor "Aufwind", einem kleinen Kinderchor sowie mit Texten von Elke Litterst und Tanja Hirschinger. Dank der großen Spendenbereitschaft der Zuhörer durften wir uns am Ende des Abends über 800 € freuen. Eine kleine, aber feine Andacht mit irischen Liedern gestaltete das Ehepaar Fischer zusammen mit Pfarrer Seiter in der Michaeliskirche in Blankenloch, die Kollekte an diesem Abend kam ebenfalls unserem Verein zu Gute. Gefreut haben wir uns auch über eine Spende in Höhe von 500 € vom Förderverein der Erich Kästner Realschule Stutensee aus dem Erlös des jährlich von der SMV organisierten Nikolausessens. Wiederum sehr großzügig wurden wir auch in diesem Jahr von der Brigitte und Max Gloor Stiftung aus Karlsruhe, der Gisela und Virgil Schabel-Stiftung aus Aalen und dem Verein Kreuz + Quer in Spöck bedacht. Nicht zu vergessen diejenigen, die neue Fördermitglieder wurden und dadurch unsere Arbeit regelmäßig unterstützen, genauso wie diejenigen, die durch eine Einzelspende dazu beitragen, dass wir auch weiterhin den Kinder und ihren Familien bestmöglich helfen können.

Wir wünschen Ihnen und euch allen ein schönes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches Jahr 2021- bleiben wir einander hoffnungsvoll herzlich verbunden!

Verena Troßbach und Frank Ramstötter

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